Atelier 3A
Künstlerporträt 3/93
E. Weissensteiner
Geheimnis, 1991
Flachsfasern, Textilfarbe, Holzstab; gefilzt, bemalt, 255x132cm
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| Elisabeth WEISSENSTEINER
Geb. 1958 in Wien; lebt und arbeitet in Mödling;
1977-83 Studium der Germanistik und Kunstgeschichte; Promotion zum Dr.phil.;
1982/83 Beginn mit frei entworfenen Leinenstickereien;
1984-86 Aufenthalt in den USA/New Jersey/Princeton;
Intensivierung der Leinenstickerei;Goldstickerei; Beginn mit Handweberei
und Handspinnen;
1986/87 Rückkehr nach Österreich/Mödling; Experimente
mit handgemachtem Filz;
1988 Work/Study Grant an der Haystack Mountain School of Crafts,USA;
1989 Kurse in Filzherstellung;
seit 1986 zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im
In- und Ausland,u.a. Bradford/England - Textile Artsfestival 1990; Int.Filzsymposium
in Aarhus/Dänemark;
Musée du Feutre, Mouzon,Frankreich; 3.- 20.März 1993
ATELIER-Galerie 3A
Veröffentlichungen u.a. im Fibrearts Design Book 3 (Larkbooks,1987);
Arbeiten im Besitz öffentlicher (u.a.NÖ Landesmuseum) und
privaten Sammlungen;
Elisabeth Weissensteiner beschäftigt sich mit dem innerhalb der
bildenden Kunst eher ungewöhnlichen Material Filz seit ihrem Amerikaaufenthalt.
Nach etlichen Kursen, Workshops und Begegnungen mit anderen Künstlern,
die mit dem Naturprodukt Wolle arbeiten, entwickelte sie in ihrer Arbeit
mit diesem Material ihre ganz eigene Farben- und Formensprache und verwendet
diese Technik des Filzens nun seit Jahren als Ausdrucksmittel ihrer
künstlerischen Arbeiten.
Die grundlegende Technik des Filzens, die durch Aufeinanderlegen bunter
Wolle in vielen Schichten und dem Verfilzen mittels Feuchtigkeit, Hitze
und Druck besteht, wird von ihr in allen Möglichkeiten ausgeschöpft.
Durch die zusätzliche Veränderung der gefilzten Wollplatten
in ihrer Form und Struktur und durch das Aufbringen von groben und feinen
Gespinsten aus Fäden und Schnüren auf den Untergrund erreichen
ihre Arbeiten eine grafische Komponente, die durch den Einsatz von Farbpigmenten
in den ineinander verhakten, speziell bearbeiteten Wollfasern eine malerische
Wirkung erzielen.
Als weiterer Schritt in ihrer Arbeit kommt in letzter Zeit auch das
Verfilzen von Flachs hinzu, aus dem sie nach vielen Experimenten auch
Hohlformen und Skulpturen herstellt. Im Gegensatz zur dicht geschlossenen
Oberfläche des verfilzten Wollgewebes liegt der besonderer Reiz
dieser Arbeiten in der leichten, fast durchsichtigen Konsistenz des
Flachsgewebes.
Als derzeit letzte Erweiterung ihres Schaffens (und die Möglichkeiten
sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft) beschäftigt sich
Elisabeth Weissensteiner mit der Herstellung und Bearbeitung von "Papieren"
aus den von ihr verwendeten Grundmaterialien.
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