Atelier 3A
Künstlerporträt 4/98



Erika LEHMANN
Era of connections XX-XXII
Acrylic on canvas, 1996
(part, 2pieces,á100x90cm)

1. bis 30.4.98
Atelier-Galerie 3A
Vernissage



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ABC / ATELIER
Erika LEHMANN

Geb. in Basel, lebt und arbeitet in Reinach und Münchenstein,
Ausbildung an der School of Arts, Basel,
Mitglied von GSMBA, GSBK sowie der Schweizer Sektion von XYLON,
internationale Ausstellungstätigkeit, u.a.: Australien, China, Canada, Japan, ....etc.
Erika Lehmanns Holzschnitte, aber auch ihre neuen Acrylmalereien, bewegen sich zwischen zwei Welten. Es klingt die Dekorationskunst Afrikas an, und es lassen sich Bezüge zur westlichen Zeichenmalerei herstellen, .....
Dem Ähnlichen, dem Verwandten, strebt Erika Lehmann nicht nach, ihm kann also keine vorbildliche Wirkung attestiert werden. Ob sie die Druckplatte oder die Leinwand bearbeitet, immer handelt Erika Lehmanns Kunst von Zeichen und Symbolen. Sie treibt die Stilisierung ihrer Bildelemente so weit, daß die eindeutige Bedeutung zurücktritt zugunsten einer Vielzahl von Lesemöglichkeiten, zugunsten offener Interpretation. .....
Die Antworten zu finden, ist dem Betrachter überlassen. Leicht macht es uns Erika Lehmann nicht, denn sie spielt unbeschwert mit den Maßstabsverhältnissen und wechselt die Sichtweisen. ..... Ganz bewußt stört die Künstlerin die konsequente Ordnung und verwirrt unser Auge und unser Gehirn.
Das vieldeutige Bildvokabular könnte als Rohmaterial für die verschiedensten, vom Betrachter auszudenkenden Geschichten dienen.
Im Gegensatz zu traditionellen Bilderschriften oder Bilderrätseln gibt es bei Erika Lehmann keine vorgegebene lineare Leseweise. ..... nicht zuletzt das sorgsame Zusammenspiel zwischen leerer und besetzter Fläche zeichnet ihre Bilder aus.
... Überaus subtil versucht sie die harmonische Verbindung der Einzelelemente, wobei sie die ausgewogenen, wohlgefällig rhytmisierten Partien in Spannung zu kühn plazierten Störelementen setzt.
Während auf den Holzschnitten die einzelnen Elemente wie Inseln im Blattweiß plaziert sind, folgen die Acrylmalereien dem Prinzip der Vernetzung. Der Schwarzweiß-Holzschnitt zwingt zur Vereinfachung, die Acrylmalerei erlaubt die Differenzierung, ... sowohl formal als auch inhaltlich.
Mit Hilfe der Farbe und der Zwischentöne gelangt sie zu komplexen Aussagen. .....
Erika Lehmann hält es mit Karl Kraus, der postulierte, der Künstler habe nicht Fragen in Antworten zu verwandeln, sondern Antworten in Fragen.
(Text nach Peter Killer, Leiter des Kunstmuseum Olten, Schweiz)